Unsere Gemeinde

Wir stellen uns vor

GEMEINDEKONZEPTION

DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE MÜSEN

(Hier kann nur ein Auszug aus der Konzeption vorgestellt werden. Die vollständige Konzeption kann natürlich angefordert werden)

 

1 Präambel

Unsere Gemeinde - ein Ort, die Menschenfreundlichkeit Gottes mit-einander zu (er-)leben

In einem mehrmonatigen Beratungsprozess haben wir, eine Gruppe aus Frauen und Männern aus der Gemeinde und dem Presbyterium, begleitet von zwei Mentoren, über unsere Gemeinde nachgedacht.

Was ist unsere Gemeinde? Was soll sie sein? Zunächst ein Ort - ein Platz in dieser Welt, hier in Müsen und Dahlbruch, mittendrin mit Kirche, Gemeindehaus und Kindertageseinrichtungen und derzeit (2022) ca. 2.900 Gemeindegliedern. An konkreten Orten und mit anderen Menschen zusammen leben und erleben wir die Menschenfreundlichkeit Gottes, die sich uns in Jesus Christus gezeigt hat.

Drei biblische Bilder sind uns wichtig gewesen:

 

Wir sind ein Haus aus lebendigen Steinen (vgl. 1.Petrus 2,5)

Unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Grenzen, mit unterschiedlichem Lebenshintergrund und unterschiedlichem Erleben gehören miteinander zusammen ins Haus der lebendigen Steine, wo Jesus Christus das Fundament ist. Menschen haben Ecken und Kanten, doch die Liebe verbindet uns untereinander. Miteinander wollen wir unseren Glauben leben, die Verbundenheit untereinander stärken und die Freiheit spüren, zu der uns Christus befreit hat.

 

Mache dich auf und werde Licht! (vgl. Jesaja 60,1)

Unser Leben findet seine Ausrichtung und seine Bestimmung in Gottes Aufruf, seine Freundlichkeit zu erleben und auch an andere weiterzugeben.

Mache dich auf und werde zum Licht im Haus der lebendigen Steine!

Mache dich auf zur lebendigen Quelle!

Mache dich auf und lebe deinen Glauben!

Mache dich auf und spüre die Freiheit!

Mache dich auf und entdecke die Freude des Glaubens!

Mache dich auf und werde Gottes Kind!

 

Christus, Quelle des Lebens - aus diesen Quellen leben wir (vgl. Johannes 7, 37.38)

Als Gemeinde sammeln wir uns um die Quelle des Lebens, die wir in Christus finden. Er stärkt uns durch sein Wort und seinen Geist und durch Menschen, die an unserer Seite sind. Er lehrt uns, einander anzunehmen, er stellt unsere Füße auf weiten Raum und er begleitet uns auf unserem Weg

 

2 Sieben gute Gründe für die Gemeindekonzeption der Evangelischen Kirchengemeinde Müsen

Viele Veränderungen bestimmen unsere Kirchengemeinde und müssen gelebt werden:

sinkende Mitgliederzahlen, knapper werdende finanzielle Mittel, die unterschiedlichen und sich verändernden Bedürfnisse und Interessen der Gemeindeglieder, eine immer geringer werdende Anzahl freiwillig Engagierter.....

So kam der Anstoß zum Erstellen einer Gemeindekonzeption für eine mittelfristige Planung als Auftrag des Kirchenkreises Siegen an das Presbyterium.

 

1. Mit Hilfe der Konzeption wollen wir genau hinschauen, wo uns der Schuh drückt, wo es eng wird, wo die Luft und das Geld knapp werden, wo wir nicht so können, wie wir gerne wollen.

2. Wir wollen uns bewusst werden, welche Schätze, Ressourcen und Fähigkeiten wir haben, wo unser Reichtum liegt.

3. Wir wollen schauen, was wir ändern müssen, ändern wollen, was wir neu installieren möchten und wovon wir uns verabschieden müssen und uns mit diesem Wissen auf den Weg machen, damit wir in unserer Gemeinde auch in Zukunft „die Menschenfreundlichkeit Gottes miteinander (er)- leben“ können.

4. Die Gemeindekonzeption zeigt die Angebote und Dienste unserer Kirchengemeinde auf und benennt konkret die Ziele und die nötigen Schritte, um diese in den einzelnen Bereichen zu erreichen

5. Die Gemeindekonzeption ist verbindliche Grundlage und setzt den Rahmen für die haupt- und ehrenamtliche Arbeit und die Entscheidungen innerhalb des Presbyteriums

6. Die Gemeindekonzeption macht die Ziele der Gemeindearbeit öffentlich und überprüfbar

7. Die Gemeindekonzeption schreibt nichts FEST, vielmehr wird sie regelmäßig überprüft, den Umständen angepasst und somit im Sinne der Gemeinde kontinuierlich weiterentwickelt.

 

3 Beschreibung der Gemeindestrukturen

Die Ev. Kirchengemeinde Müsen besitzt zwei Zentren mit der Kirche in Müsen und dem Gemeindezentrum in Dahlbruch, jeweils Kindergarten. In Müsen gehören noch ein Pfarrhaus und ein altes Pfarrhaus (vermietet) zum Gebäudebestand.

Neben dem althergebrachten ersten Bezirk in Müsen entstand in den 50er Jahren der zweite Pfarrbezirk Dahlbruch. Während in Müsen starke Dorfstrukturen vorherrschen, ist Dahlbruch geprägt durch die Industrie vor Ort. Die Menschen hier sind oft zugezogen und stammen aus verschiedenen Landesteilen. In Geschichte und Prägung unterscheiden sich die Bezirke sehr, was in der Vergangenheit auch manches Konfliktpotenzial enthielt.

 

Die Geschichte der letzten 20 Jahre war für die Kirchengemeinde eine bewegte Zeit, immer gab es aber auch viele positive Entwicklungen, die den inneren Zusammenhalt der Gemeinde stärkten. Gruppen und Kreise, die entstanden, prägen bis heute das Erscheinungsbild der Gemeinde.

 

Eine neue Herausforderung war ab 2007 die Einziehung einer halben Pfarrstelle, die pfarramtliche Verbindung mit Hilchenbach und die Neustrukturierung der Bezirksgrenzen. Der erste Bezirk Müsen erstreckt sich nun auch auf Dahlbrucher Gebiet, während der Bezirk Dahlbruch nur noch einen Teil Dahlbruchs umfasst. Aktuell ist ein Pfarrer für beide Bezirke zuständig. Dies wird sich den Vorgaben der Landeskirche auch nicht ändern.

Zunehmend werden so geografische und auch spirituelle Grenzen aufgeweicht. Da personelle Möglichkeiten eingeschränkt sind, ist nicht mehr überall alles machbar. Das erfordert umgekehrt eine größere Bereitschaft zur Mobilität.

Hauptamtliche Mitarbeiter gibt es in Pfarrdienst, Jugendarbeit, Erziehungsarbeit, Kirchenmusik, Gemeindebüro, Hausmeistertätigkeit, Raumpflege und gemeinsam mit der ganzen Region 7 (Kreuztal-Hilchenbach) seit 2009 in der Erwachsenenarbeit.

 

Ein Kreis ehrenamtlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist in Frauen- und Männerkreisen, in Jugendkreisen, Kindergruppen beim Kinderbibeltag, bei KU-Tagen und beim Konficamp (Konfirmandenunterricht) und an anderen Stellen in der Gemeinde engagiert. Immer neue und weitere Mitarbeiter zu finden und zu fördern, Gaben zu entdecken und sie fruchtbar zu machen, ist eine der besonders wichtigen Aufgaben der nächsten Zeit.

Aufgrund der Wirtschaftslage und der demographischen Entwicklung ist mit einem weiteren Rückgang der Kirchensteuereinnahmen in Zukunft zu rechnen und damit werden die finanziellen Möglichkeiten eingeengt.

 

5 Leitbild und Leitsätze

Leitbild: Unsere Gemeinde- ein Ort, die Menschenfreundlichkeit Gottes

miteinander zu (er-)leben.

 

Leitsätze:

1. Menschen in allen Lebensphasen finden durch Gottesdienst und Seelsorge neue Perspektiven

 

2. In fast allen Bereichen unserer Gemeinde unterstützen und stärken sich Hauptamtliche und freiwillig Engagierte gegenseitig

 

3. Weil die Mittel weniger werden, gestalten wir das Gemeinde-leben durch das Setzen von Schwerpunkten

 

4. Wir wollen eine offene Gemeinde sein, in der die Menschen-freundlichkeit Gottes spürbar und erfahrbar ist

 

Aus dem Leitbild heraus wurden die vier Leitsätze entwickelt. Gottesdienst und Seelsorge für die Menschen sind die wichtigsten Bereiche der Kirche und der Gemeinde. Alle Menschen in jedem Alter, in allen Lebensphasen, in allen Situationen sollen Gottesdienst und Seelsorge erreichen können, um Mut, Hoffnung, Glaube und Liebe zum Leben, zu Gott und den Menschen zu vermitteln.

 

Das Miteinander von Hauptamtlichen und freiwillig Engagierten ist in der Gemeinde wichtig. Die verschiedenen Talente und Begabungen können so ausgetauscht werden und vielen zur Hilfe und Freude werden. Da die Möglichkeit Hauptamtliche einzustellen begrenzt ist und eher kleiner wird, ist zunehmend die Gewinnung von freiwillig Engagierten wichtig. Sie müssen auch gut begleitet werden.

 

In Zeiten des Personalabbaus und der geringer werdenden finanziellen Mitteln ist nicht mehr alles machbar. Deshalb müssen die wichtigen und besonders guten Bereiche zu Schwerpunkten der Arbeit werden. Auch die als besonders wichtig erkannten Aufgaben der Gemeinde können solche Schwerpunkte werden.

 

Offenheit und Freundlichkeit wird in der Gemeinde und auch von außen sehr geschätzt. Wir wollen eine offene Gemeinde sein, gastfreundlich, mit weitem Herzen für alle Menschen. Widerspiegeln soll sich die Menschenfreundlichkeit Gottes, von der wir leben.